Für viele der jungen Nachwuchsreiter ist sie der sportliche Höhepunkt des Jahres: die Deutsche Jugendmeisterschaft im Islandpferdereiten, kurz DJIM, die vom 27. bis zum 30. Juni auf dem Gestüt Falkenegg im Nordrhein-westfälischen Lennestadt stattfand. Zwölf Kadermitglieder sowie zwei weitere Reiter des Landesverbandes Rheinland-Pfalz-Saarland machten sich auf den Weg, um sich mit Deutschlands besten Nachwuchsreitern zu messen. Sie sind nicht nur mit einer Reihe von tollen Ergebnissen zurück gekehrt, sondern durften auch einige Tage Turnierluft auf ganz professionellem Niveau schnuppern, das bunte Rahmenprogramm mit Schwarzlicht- oder Kostümparty, dem Länderabend und lustigen Gruppenwettbewerben nicht zu vergessen. Der Einmarsch der 14 Kinder und Jugendlichen gemeinsam mit allen anderen Landesverbänden, einheitlich gekleidet und mit der Landesflagge bestückt, rund 400 junge Reiter und Reiterinnen gemeinsam versammelt: Schon die Eröffnungszeremonie sorgte für manchen Gänsehautmoment.
Für die Rheinland-Pfälzer und Saarländer folgten vier spannende Turniertage, bei denen tolle reiterliche Ergebnisse erbracht wurden. Finnya Stenger etwa konnten für sich einen „krönenden Abschluss“ erreichen: Bei der letzten Prüfung des Zeitplans und gleichermaßen ihrer letzten DJIM-Teilnahme gewann sie mit Tyvar von der Bliesgersweiler Mühle mit einer persönlichen Bestnote von 6,46 noch das A-Finale der Junioren-T4. Auch mit ihren anderen beiden Ovalbahnprüfungen V2 und T3 gelang der Einzug ins B-Finale sowie Wertnoten über 6 zu erzielen. Auch Nele Schütz zeigte sich zufrieden: Mit Konsert vom Hofgut Retzenhöhe gelang ihr beim Fünfgang der Junioren (F2) in der Gesamtwertung ein siebter Platz. Lara Bauer erzielte ein tolles Ergebnis auf der Ovalbahn: Mit ihrem Pferd Yngvi von der Krähenweide zog sie als Letzte ins B-Finale im Fünfgang (F2) ein, wo sie gewann und schließlich im A-Finale einen vierten Platz erkämpfen konnte. Tolle Leistungen erbrachte ebenfalls Klara Schneider: Mit ihrem Fylkir vom Külztal gewann sie in der Kinderklasse nicht nur die Viergangkombination, sondern auch die Geschicklichkeitsprüfung. Gleich mehrere gute Platzierungen im Tölt- und Fünfgangpreis erreichte Tabitha Hoffeld, die mit Dagur vom Forstwald, Flóki frá Oddhóli und Magni frá Studlum an den Start gegangen war. Darunter ein Treppchenplatz und Silber beim Speedpass über die 100 Meter (8,26 Sekunden).
Mit einer Wertnote von 5,5 erreichte das jüngste Kadermitglied, die zehnjährige Mia Wolf, mit Blidfari frá Kommandørgården den siebten Platz in der Dressurprüfung (D6) ebenso wie ihre Teamkolleginnen Maria Carlotta Rendel mit Skrugga frá Kommandørgården (Wertnote 5,81) in der D5. Einen siebten Platz erreichte auch Ida Michels mit Léttfeti frá Kommandøgårfen bei Tölt in Harmony (5,3). Sie begeisterte zudem ihr komplettes Kaderteam als Sonne beim kostümierten Mitternachtstölt, wo sie mit einer Wertnote von 7,0 ebenfalls einen siebten Platz erreichte. Annika Kölnberger konnte sich mit ihrem Mósart vom Hofgut Retzenhöhe in einem starken Starterfeld mit knapp 60 Teilnehmern beim Tölt (T3) der Junioren ins Mittelfeld vorkämpfen. Auch Emilia Stegner zeigte eine starke Leistung und kämpfte sich mit Ás vom Neuhof auf den 11. Platz im T3 sowie auf den 19. Platz in der Dressur (Mittel) und auf den 14. Platz in der T2 mit Drómi fra Lundgaard.
Das ist jeweils nur eine kleine Auswahl der vielen Prüfungen, auch der Vielseitigen Islandpferdeprüfungen, bei denen die rheinland-pfälzischen und saarländischen Reiter und Reiterinnen teilnahmen. Ob Trail, Dressur, Tölt in Harmony oder die vielen Ovalbahnprüfungen: Es gab nur wenige Prüfungen, bei denen der Rheinland-Pfalz-Saarland-Kader nicht vertreten war. Im Gemeinschaftszelt des Landesverbands kamen die Nachwuchsreiter immer wieder zusammen und feuerten die Teamkollegen an. Ob beim morgendlichen Wasser und Heu holen für die Vierbeiner oder beim gemeinsamen DJIM-Tanz auf einer der vielen Abendveranstaltungen: Das Jugendteam ist während vier Turniertagen zusammen gewachsen und hatte viel Spaß auch außerhalb der Reitbahn.
Beides, die sportlichen Leistungen und der gelebte Teamgedanke, begeisterten die beiden Kadertrainer Dieter und Silvia Becker. „Wir sind sehr stolz auf unsere Kaderreiter, die sich von ihrer besten Seite gezeigt haben“, schwärmte Silvia Becker. Fast alle hätten ihr volles Potential ausschöpfen können, dazu komme ein großer Mannschaftsgeist und eine hervorragende Teamfähigkeit. „Die abendlichen Treffen und die gemeinschaftlichen Aktivitäten haben sehr viel Freude gemacht“, findet auch die Trainerin.