Jugendkadertraining auf dem Grenzlandhof
Jugendkadertraining auf dem Grenzlandhof

Jugendkadertraining auf dem Grenzlandhof

Jugendkader Rheinland-Pfalz-Saarland: Der Nachwuchs ist breit aufgestellt

Absteigen, Pferd stehen lassen und schon fliegt das Stöckchen. Wer problemlos mit links fangen kann, der hat auch mit dieser Hand das nötige Feingefühl. „Na also, das geht schon mal“, stellt Dieter Becker zufrieden fest. Er steht inmitten der großen Ovalbahn auf dem Grenzlandhof, um ihn herum drei junge Reiterinnen, die sich im T4 versuchen, dem Zügelüberstreichen im Tölt.

Es ist bereits der zweite intensive Trainingstag, die Reiterinnen und ihre Islandpferde mögen langsam nicht zuletzt wegen der Hitze an Energie verlieren, die Motivation ist dennoch ungebrochen. Gemeinsam mit seiner Frau Silvia trainiert Becker bereits im zweiten Jahr den Nachwuchs im Rheinland-Pfalz- und Saarlandkader. Am ersten Wochenende des Jahres mit sommerlichen Temperaturen kamen 17 Mädchen und junge Frauen im Alter zwischen 10 und 21 Jahren ins Mandelbachtal, um den letzten Feinschliff an ihrer Saisonvorbereitung vorzunehmen. Manche sind bereits an den ersten Turnieren gestartet, für viele war das Frühlingsturnier im Felsalbtal Mitte April der Saisonauftakt. Dann heißt es Nerven behalten und alles Können auf den Punkt bringen, denn die Uhr tickt, um die notwendigen Qualifikationen für die Deutsche Jugendmeisterschaft (DJIM) im Juni zu schaffen.

„Da schauen wir jetzt mal ganz optimistisch drauf“, sagt Silvia Becker bei der morgendlichen Besprechung der Nachwuchsreiterinnen in der sogenannten Ovalle. T-Shirts werden herumgereicht, für einen möglichen Start bei der DJIM möchte man einheitlich und natürlich schick auftreten. Sie hofft, mit einer großen Mannschaft bei der DJIM starten zu können. Bereits im Februar fand ein zweitägiges Kadertraining auf dem Grenzlandhof statt. „Wir haben hier sehr engagierte Reiterinnen und auch aufopferungsvolle Eltern, die das alles ermöglichen“, freut sich Trainerin Silvia Becker. Wenn es Hausaufgaben gibt, dann wird zuhause entsprechend trainiert. Somit seien schon seit der ersten Trainingsrunde im Februar deutliche Fortschritte sichtbar. „Wir sind dabei sehr vielfältig aufgestellt und können ein breites Spektrum an Prüfungen abdecken“, so die Trainerin. Der Nachwuchs sei motiviert, sich zu verbessern und auf Turnieren anzutreten. 

Auch beim Kadertraining wird einiges geboten. Ob Dreigang, Viergang, Tölt oder Dressur: Alles wird geübt, was die jungen Reiterinnen auch in der Turniersaison zeigen wollen. 17 Reiterinnen, die fast alle zwei Trainingseinheiten am Tag absolvieren, schleusen die beiden Trainer durch ein ausgeklügeltes Reitstundensystem. Doch auch das Gesellige kommt nicht zu kurz. Flammkuchen und Bärlauchsuppe sowie ein gemeinschaftlicher Grillabend liefern die energetischen Grundlagen für das intensive Training und schmecken obendrein richtig gut. Neben Reiten und Futtern stand zudem Theorieunterricht auf dem Programm. Im Februar ging es um die Ernährung der Pferde, dieses Mal wurde die Pferdegesundheit besprochen. Während die elterlichen Zuschauer die Sonnenstrahlen genossen, konnten sie für die Reiterinnen ganz schön schweißtreibend werden. Doch kein Grund, Müdigkeit vorzutäuschen. „Dein roter Kopf passt gut zum blauen Helm“, sagt da der Trainer bloß und weiter geht’s.

Von Laura Schöffel

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